Das war´s, mein Hauptziel für 2011.... geschafft!
Platz 77 Gesamt (von 314)
Platz 10 in der AK40 (von 52), ich denke, respektabel für eine WM ;-)
Ob´s eine eigene ITU-Wertung für Age Groups gibt hab ich noch nicht herausgefunden?!
Die Zahlen:
offiziell: 10km Run/150km Bike/30km Run
(laut Garmin: 9km Run/148,5 Bike/ 27,5km Run)
1 Lauf: 41.22 (Platz 173) (Wechsel: 1.49)
Bike: 4:40.22 (Platz 111) (Wechsel: 1.46)
2 Lauf: 2:13.57 (Platz 42)
Vielen Dank Birgit für die Geduld und Unterstützung,
danke Berny für die professionelle sportwissenschaftliche Betreuung, du wolltest mir den Doppelhammer mit Weyer und Zofingen nicht so recht zutrauen?!
Kurzfassung: mit Platz 77 ist man der sechsundsiebzigste Verlierer....
Aber ich habe meinen Plan zu 99% umgesetzt, von daher bin ich mit mir im Reinen. Ich war schneller als ich mir vorher ausgerechnet habe, aber auch weil die schweizerische Kilometrierung vor allem auf der Laufstrecke nicht so genau wie deren Uhren ist.
Warum bin ich dann nicht uneingeschränkt zufrieden? Vielleicht weil physisch noch angeschlagen? Es war im Endeffekt kein richtiger Spaziergang……
Update 7.9.2011, die Langfassung:
Lange Anreise, vorher WOMO einpacken, Birgit hat vorgekocht, das Tiefkühlfach ist voll, Pause irgendwo in Tirol, Abendessen wärmen, ein paar Km mache ich noch.....
schlafen bei einer Raststelle in Hohenems, vorher ein Bier, Österreich schlittert in ein 2:6 gegen Deutschland. Um 9.00 am Samstag bin ich da, Parkplatz suchen, ausgiebig Frühstücken, Gegend mit dem Crosser erkunden, 400 m neben Start/Ziel gibt’s einen kleinen freien Parkplatz, da bleibe ich.
Mittagessen, hab zwar keinen Hunger, muß aber runter.
Startunterlagen abholen, Gebäck fürs Frühstück kaufen, mit´n Crosser fahre ich noch auf den Berg um den sich die Laufstrecke dreht. Giftig!
Neben dem Parkplatz ist ein Park, den Rest des Nachmittags vertrödle ich auf der Liege bei Tee und Müsliriegel, lese zum x-ten mal die Taktik aus "Going Long"!
Schon Abend? Also wieder Essen, Hunger? Ich kann auch ohne Hunger richtig reinhauen, ordentlich den Abwasch machen, bin ja eh´ schon ein Großer..... noch kurz zur Pre Race Party, es wird aber schon deprimierend früh dunkel, also rein in die Koje, alle Systeme sind auf „GO“, ich bin relaxed, schlafe gut....... in der Nacht regnet es.... is´ ma Wurscht, das hab ich in Mondsee schon trainiert.
Race Day 6.00: kein Regen mehr, herbstlich aber nicht richtig kalt….. gut so.
Normales Programm: gescheites Frühstück, Renndress, Verpflegung, Rad, alles OK, einchecken. Minimal aufwärmen, „Hallo Sigi (Bauer), mischt du die Partie heut´ auf?“, auf´s Häusl, bleibt genug Zeit, zum Start.
Es geht gleich richtig zur Sache, 1,5km respekteinflößend bergauf, ich saniere mich, „sehr locker“ habe ich mir immer wieder eingebläut, dann ein wenig eben und wieder flott bergab, rund 4,5 km ist so a Runde, 2x zu durchlaufen………
Ein kontrollierter 1 Wechsel, nur ka Hektik, rauf aufs Rad und den geplanten Stiefel (165Watt) heruntertreten. Fad is´ des am Anfang, des ist kein Rennen, ich darf nicht pushen, ein Sonntagsausflug mit Picknick, reihenweise verdrücke ich die Bananen. Die Anstiege sind mit meiner kurzen Übersetzung ein Kinderspiel, viele Konkurrenten stampfen im Wiegetritt die Rampen hoch, „mann müsst ihr stark sein…“
Schnell ist meine Zeitfahrmaschine, auf den Abfahrten kann ich trotz meines Leichtgewichtes immer wieder andere Teilnehmer einholen, die Aerodynamik passt.
Am Ende der ersten Runde kommen ein paar Amis von hinten, stark schauen die am Rad aus, deren Räder wie von der NASA entwickelt......, halt, keinen Respekt, die kochen da auch nur mit Wasser, ich bleibe dran.
Zweite Runde wieder der Anstieg, gleiches Bild: ich fahre konstant mit hoher Trittfrequenz, alle die ich so beobachten kann wuchten irgendwelche Heldenübersetzungen, ich könnte das nicht. Am Straßenrand steht ein Auto mit offener Heckklappe und voll aufgedrehter Anlage, AC/DC peitschen uns nach oben, Kinder am Straßenrand, abklatschen selbstverständlich. Alles easy, genau genommen immer noch fad, nicht die Konzentration verlieren, aufs Essen nicht vergessen, die zweite Flasche ist leer, wo sind jetzt die Amis? Vor mir nicht! Überhaupt wird das Rennen einsamer, das Feld sortiert sich, zieht sich immer weiter in die Länge, gefühlsmäßig mache ich ohne zu attackieren Plätze gut.
Regen auf der 3. Runde, die gefühlte Temperatur geht runter, jetzt setzt auch ein wenig das Gefühl der Belastung ein, ned schlimm, aber ich nehme einen Hauch zurück, nur keine Krämpfe riskieren, Salzkapseln und mehr trinken, mein eigenes Gemisch ist alle, das Offizielle von den Labestationen schmeckt wääähh. Auf der Abfahrt werde ich hektisch, Banane in der Hand, bremsen soll ich, die Straße ist nass, das hintere Rad schmiert weg, ich fang´ die Maschine ein, Uuuups, noch mal gut gegangen, den Rest der engen Kurven fahre ich wie auf rohen Eiern, die nächsten 15km sehe ich vorne und hinten niemanden. Der Regen hört zeitweise auf....
Vor dem letzten eher leichten Anstieg kommt eine kleine Gruppe, Franz Gruber ist dabei, sagt er hätte ein 27-er Ritzel gebraucht, mit dem 25-er wärs eine Plagerei....
"Du Franz, ich habe hinten ein 29-er montiert, dazu noch vorne ein 36-er Kettenblatt" rufe ich ihm zu, denn ich warte nicht im Anstieg...
Zurück von der 3. Runde wieder in Zofingen fahre ich mit geballter Faust in die Wechselzone, ich fühle mich gut, jetzt kommt normalerweise mein Abschnitt, der zweite Lauf.
Cool in der Wechselzone, es kommt nicht auf ein paar Sekunden an, ein Offizieller weist mich auf die Laufstrecke, ich lächle ihn an, balle noch mal die Faust, let´s go… Lars Bystrup, ein PRO, am Ende fünfter, geht gerade auf seine zweite Laufrunde, den schaue ich mir an. Viel schneller ist er nicht. Der Anstieg, fast 3 km, geht gut, "nur nicht durchdrehen, bleib locker", an jeder Labe investiere ich ein paar Sekunden, nehme einen Becher und trinke ihn gehend aus, eine schon jetzt beim Runterlaufen schmerzhafte Gefällestrecke führt auf ein Plateau...... Wie? Da wieder rauf? Noch alles easy. Die Kilometerzeiten sind motivierend, eigentlich aber nur weil´s keine ganzen Kilometer sind. Wendepunkt und wieder den bösen Anstieg rauf, ich laufe während viele viele Andere nur mehr gehen, aber das ist richtig hart, Zofingen hat seinen Ruf verdient. Der Regen wird stärker….. Der erste Durchlauf im Zielbereich mit tollem Publikum, kein Wunder, Anthony Le Duey läuft neben mir und geht als Gesamt 6 ins Ziel.
Ich laufe raus auf die 2. Runde, Stefan Wrzaczek kommt mir entgegen und holt sich Platz 10. Extrem starke Leistung.......!
Wieder die 3 km hoch, geht noch, aber die Uhr läuft pro km schon um 25 sec länger als vorher, trotzdem mache ich noch Plätze gut, das System kommt aber ins Wanken...
„Magen an Großhirn, Magen an Großhirn, ich hoffe es macht Dir nix aus wenn ich mich übergebe….“
„Großhirn an Magen: Kommt überhaupt nicht in Frage…..“ ich trinke weniger an den Laben, nur mehr ein paar Schluck Cola, es bringt aber nix mehr, die Verdauung hat die Arbeit eingestellt, wenigstens bleibt der Inhalt im Magen.
Das Bewusstsein ist ein wenig getrübt, ich kann nimmer ganz klar denken, Carbos zu Ende, die Beine arbeiten mit Autopilot, die Strecke teilweise über Wiesen ist vom Regen aufgeweicht, schon fast wie ein Crosslauf, die Kilometerzeiten werden langsamer, den letzten bösen Anstieg gönne ich mir gehend…. hoffentlich bleibt mir das nicht, aber ich verliere dabei nicht viel, 1 Minute vielleicht, jetzt bin ich oben und es geht nur mehr bergab, Regen in Strömen, der Forstweg wird zum Bach, die schweren Tropfen schmerzen im Gesicht und in den Augen. Schlußrunde im Stadion, keine Zuschauer auf den Rängen, egal, ich juble trotzdem, für mich .......
Mission complete, 7h 39 min steht auf der Anzeige, ich stehe hinter dem Zielbogen, es schüttet wie aus Fässern....
Es waren ideale Bedingungen für eine schnelle Zeit, wenns da heiß ist wird’s ein Ausscheidungsrennen. Ich habe auch so auf der zweiten Runde 8 min. auf die Vorhergehende verloren, konnte am Ende nicht wie geplant zusetzen.
Die gewählte sehr defensive Taktik war gerade defensiv genug, das Rennen war lang, vor allem aber die Strecke einer WM würdig.
Die After Race Party mit Siegerehrung ist nett, Gratulation an Jessica (Jarz) für Elite Platz 10 und Stefan (Wrzaczek) für Elite Platz 9, Sigi (Bauer) und Franz (Gruber) sind ebenfalls da, Team Austria zeigt Flagge!
Ob ich da nochmal herkomme? Hmmm, eigentlich hatte ich Zofingen als weiteren Schritt zum Ironman gesehen, aber die Veranstaltung hat was Besonderes.
Die mittelfristigen Ziele sind jetzt neu zu definieren.... auf lange Sicht weiß ich schon wo ich hin will....
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Günter (Dienstag, 06 September 2011 09:23)
Servus Wolfgang,
GRATULIERE, GRATULIERE, GRATULIERE!!!
Günter (Donnerstag, 08 September 2011 09:27)
Voi guat zum Lesen dein Bericht - lässig.
wolf (Donnerstag, 08 September 2011)
Hallo Günter mein treuester Leser :-),
danke für die netten Kommentare..
LG
wolf
Man (Dienstag, 13 September 2011 20:31)
Lässiger Bericht!
Gratuliere